Ernährung ist eine lernbare Fähigkeit
Meine erste Diät bestand aus drei Knäckebroten mit Exquisa Light Frischkäse und auf jedem Knäckebrot drei Scheiben Paprika Salami. Das gab es drei Mal am Tag. Damit habe ich 20 kg abgenommen.
Kurzerhand kamen sie wieder zurück. Nach mehreren Fehlversuchen habe ich die magischen 160 kg geknackt. 18 Monate nach diesem Moment habe ich 75 kg abgenommen. Bei 85 kg angekommen habe ich aufgehört, jede Kalorie zu tracken. (Das ist nicht nachhaltig.)
Was ist passiert? Ich bin wieder auf die 100 kg hochgekommen.
Die Realität hat eingesetzt:
Ich weiß, was zu tun ist, wenn ich abnehmen will. Das Gewicht zu halten, das kann ich nicht.
Die Ernährung hat mich gemeistert anstatt ich sie.
Diese JoJo-Reise mit Abnehmen und Zunehmen hat sieben Jahre gedauert. Erst im achten Jahr kam die Erlösung, als ich einen völlig anderen Ansatz entwickelte, als bisher auf dem „Ernährungsmarkt“ und „Coachingmarkt“.
Ernährung ist eine lernbare Fähigkeit
Damit etwas nachhaltig sein kann, müssen gewisse Grundvoraussetzungen gegeben sein.
Diese Grundvoraussetzungen sind:
Du besitzt nur das nötigste an Wissen.
Du kannst das Wissen in die Praxis umsetzen. (Fähigkeiten)
Du setzt deine Fähigkeiten konsequent um, um deine Ziele zu erreichen.
Diese Fähigkeiten bleiben bestehen, wenn sich die Umstände und der Kontext ändern.
Hier eine Metapher, die du kennst, die verdeutlicht, dass Ernährung eine Fähigkeit ist.
Das Auto fahren.
Das Auto fahren besteht aus Theorie und Praxis.
In der Theorie lernen wir die Regeln des Autofahrens. In der Praxis lernen wir die Fähigkeiten des Autofahrens und berücksichtigen dabei die Regeln.
Um das Autofahren zu lernen, brauchen wir einen Coach (Fahrschule, Fahrlehrer und Theorieunterricht).
In meiner ersten Fahrstunde habe ich die Fähigkeiten und Prinzipien gelernt:
Sitz einstellen.
Rück- und Seitenspiegel einstellen.
Auto starten.
Lenken.
Kupplung kommen lassen. (Anfahren)
Gänge schalten.
Blinker setzen.
Das alles habe ich auf einem Parkplatz geübt. Andere Fahrzeuge, Fußgänger und Schilder waren abwesend, um mich nicht zu überfordern.
Wie du siehst, sind das alles einzelne Fähigkeiten, die einen kleinen Puzzlestein ergeben.
In der nächsten Fahrstunde ging es auf die Straße. Da ging es nur darum, anzufahren, mit dem Verkehr zu fahren und sehr einfache Abbiegungen zu machen.
Da habe ich die Fähigkeiten aus der letzten Stunde geübt und habe darüber hinaus die Fähigkeiten gelernt:
Gänge schalten.
Im Verkehr mitfahren.
Abstand halten.
Bremsen.
Blinker setzen.
Seitenspiegel schauen.
Über die Schulter schauen.
Abbiegen und währenddessen Gas und Bremse kontrolliert.
Mit jeder Fahrstunde haben du und ich neue Fähigkeiten trainiert, alte gefestigt und alles war strategisch aufgebaut. Diese Fähigkeiten wurden am Ende nochmal geschärft auf der Autobahn, der Nachtfahrt und auf der Landstraße.
Bis die Fahrprüfung kam und wir bestanden haben. (Gott sei Dank hat es beim ersten Mal geklappt.)
Heute steigst du ins Auto und fährst los. Egal welches Auto es ist, egal wo auf der Welt und egal bei welchen Umständen, du kannst Auto fahren.
Du besitzt eine Fähigkeit, die sich auf die Umstände anpassen muss (Auto, Wetter, Land, etc.), jedoch der Kern „Auto fahren“ bleibt gleich.
Warum diese Metapher?
Die Ernährung ist wie Autofahren. Es ist eine Fähigkeit, die aus vielen kleinen Unterfähigkeiten besteht, die am Ende ein Bild ergeben.
Zeit schaffen, Einkaufen, Zubereitung, Verzehr, Hunger, Sättigung, Proteinquellen, Proteinmenge, aufmerksames Essen, Impulskontrolle, Mahlzeiten planen und so weiter.
Das waren nur ein paar einzelne Fähigkeiten, die gemeistert werden müssen, um Ernährung zu meistern. Das hört sich komplex an, jedoch ist es sehr einfach und vor allem der einzige nachhaltige Weg.
Im nächsten Artikel teile ich mit dir die einzigen vier Kernfähigkeiten, die du meistern musst, um deine Ernährung zu meistern.
Ich nenne sie die „CORE FOUR“.
Wenn du die beherrscht, dann bist du der Herr deiner Ernährung.
