Die Diät-Odyssee: Vom Jojo-Effekt zur nachhaltigen Veränderung

Beginn meiner Reise mit 140 Kilogramm auf der Waage. Täglich gab es drei knusprige Scheiben Knäckebrot, bestrichen mit fettarmem Exquisa Frischkäse und jeweils drei Salamischeiben darauf – so startete meine erste Diät. Mit diesem unkonventionellen Ansatz gelang es mir, stolze 20 Kilogramm abzunehmen. Doch diese Ernährungsform erwies sich als kurzlebig. Das verlorene Gewicht fand schneller zurück als erwartet.

Insgesamt habe ich sechs Diäten durchlebt, bei denen ich immer wieder 15-20 Kilogramm abnahm, nur um sie prompt wieder zuzulegen. Mein Gewicht erreichte schließlich seinen Höhepunkt bei 160 Kilogramm. An diesem Punkt wurde mir klar, dass das Konzept der Diäten einfach nicht funktionierte.

Es war an der Zeit für einen neuen Ansatz, einen nachhaltigeren Weg. Genau diesen möchte ich heute mit dir teilen und dich ermutigen, dich davon inspirieren zu lassen.

Aber bevor wir eintauchen, sollten wir erst einmal zwei Begriffe klären.

Die Diät – eine Definition:

Eine spezielle Ernährungsweise, die eine Person entweder aus Gründen des Abnehmens oder aus medizinischer Notwendigkeit einschränkt.

Ehrlich gesagt, will das niemand. Als Menschen möchten wir uns nicht einschränken, Verzicht ist nicht unser Ding. Doch in der Realität wird uns ständig suggeriert, dass dies der Weg zum Erfolg sei. Meiner Meinung nach ist das ein Rezept für Desaster und führt zu einer gestörten Beziehung zu Essen. Ich spreche aus eigener Erfahrung.

In einem Diät-"Mindset" arbeiten wir auf ein Endziel hin. Dieser Antrieb entsteht oft als Reaktion auf schmerzhafte Ereignisse wie eine Trennung, eine ärztliche Diagnose oder das Feststellen, dass unsere alte Hose nicht mehr passt. Wir möchten uns von diesem "Schmerz" entfernen und uns in Richtung eines besseren Lebens bewegen.

Diesen Ansatz bezeichne ich als "Moving Away Goals" – Ziele, die uns von etwas Schlechtem wegbewegen.

Das Problem bei dieser Herangehensweise ist, dass unser Fokus ständig darauf gerichtet ist, was wir nicht tun dürfen, und welche Konsequenzen uns erwarten, wenn wir es dennoch tun. Dieser Ansatz mag kurzfristig funktionieren, ist aber langfristig nicht nachhaltig.

Lass mich das in einer Metapher ausdrücken:

Während einer Diät drücken wir einen Teil von uns unter Wasser und versuchen, ihn zu ertränken. Dieser Teil von uns hält den Atem an, bis die Diät vorbei ist und wir unser Wunschgewicht erreicht haben. Dann, wenn die Diät zu Ende ist, taucht dieser Teil von uns wieder auf, atmet auf und holt alles nach, was er oder sie verpasst hat. Am Ende stellen wir fest, dass die verlorenen Pfunde wieder da sind. Der Kreislauf beginnt von vorne, und die "unfitte" Version von uns wird wieder verbannt.

Herzlich willkommen im Diät-Hamsterrad.

Eine bessere Alternative: Die Ernährungsumstellung – eine Definition:

Eine bewusste Veränderung der bestehenden Essgewohnheiten, um einen gesünderen Lebensstil zu fördern.

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass eine Diät nicht zur Ernährungsumstellung führt, aber eine Ernährungsumstellung zum Gewichtsverlust führt.

Wenn wir nachhaltige und dauerhafte Veränderungen anstreben, müssen wir unsere Ernährung überdenken. Doch um unsere Ernährung zu überdenken, müssen wir unser Verhalten und unsere Gewohnheiten überdenken. Und um unser Verhalten und unsere Gewohnheiten zu überdenken, müssen wir uns selbst überdenken.

Eine Ernährungsumstellung beginnt mit der Frage: Welchen Lebensstil möchtest du führen?

Welchen Lebensstil möchtest du führen?

Eine Ernährungsumstellung erfordert eine kritische Prüfung deines Lebensstils. Dieser Lebensstil, ob bewusst gewählt oder unbewusst entwickelt, hat zu den Ergebnissen geführt, die du heute siehst.

Erst wenn du definierst, welchen Lebensstil du leben möchtest und welche Ergebnisse du erzielen möchtest, wird dir bewusst, welchen "Preis" du zahlen musst und wie weit du gehen musst, um deine Ernährung und Gewohnheiten anzupassen.

Nehmen wir mein Beispiel. Bei einem Gewicht von 160 Kilogramm war mein Ziel, im CrossFit alle Bewegungen ausführen zu können. Das bedeutete einen radikalen Lebensstilwandel – vom professionellen Übergewichtigen zum Athleten.

Dieser Lebensstilwandel hat seinen Preis:

  • Proteine bei jeder Mahlzeit.

  • Täglich Gemüse und Obst.

  • Gesunde Kohlenhydrate.

  • Gesunde Fette.

  • Regelmäßiges Training über Tage, Wochen, Monate, Jahre und Jahrzehnte hinweg.

  • Mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht.

  • Regelmäßiges, intensives Training 3-5 Mal pro Woche.

  • Weniger Süßigkeiten und Desserts.

  • Kein Alkohol.

  • Einschränkung des sozialen Lebens.

Dieser Wandel hat ganze acht Jahre gedauert. Du hast richtig gelesen, acht Jahre. Mit 26 Jahren aß ich meine erste Orange in einem All-You-Can-Eat-Sushi-Restaurant. Um Bohnen zu essen, musste ich sie in Bacon wickeln. Meine Standardsoße war damals Ketchup (manchmal ist sie es immer noch).

Warum teile ich diese Geschichte mit dir?

Eine Ernährungsumstellung ist eine Lebensumstellung. Die Ernährung richtet sich danach aus, welchen Lebensstil du führen möchtest und wer du sein möchtest (deine Identität).

Meine Einladung an dich ist einfach:

  • Hör auf, Diäten oder Trends zu folgen.

  • Definiere, welchen Lebensstil du leben möchtest.

  • Definiere, wer du sein möchtest.

  • Meistere deine Ernährung und dich selbst im Prozess.

Erst wenn du die Ernährung erlernt hast, die zu dir passt, und sie in deinen Lebensstil integriert hast, wirst du langfristigen Erfolg haben.

Stelle dir die Frage: Bist du im Team Diät oder im Team Lifestyle?

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Teil #1: Die Reise zum ersten Push-up

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Basics in der Ernährung entscheiden über Erfolg oder Misserfolg