Der Schlüssel zur Trainingstreue: Drei bewährte Prinzipien

Mit 19 Jahren wog ich stolze 160 kg.

In meinen Bemühungen, abzunehmen und Sport zu treiben, erhielt ich stets die Unterstützung meiner Eltern.

Wir haben viele Sportarten ausprobiert - Fußball, Leichtathletik, Laufen, Fitness und noch viele mehr. Doch keine davon schien wirklich zu funktionieren.

Warum? Weil mir einfach die Freude daran fehlte. Oft dachte ich, dass ich diese Aktivitäten "tun" muss, um abzunehmen oder zumindest nicht weiter zuzunehmen.

Schlussendlich habe ich jede dieser Sportarten aufgegeben. Jetzt, nach über zehn Jahren Trainingserfahrung und einem Gewichtsverlust von 85 kg, habe ich einige Prinzipien entwickelt, die es mir und meinen Kunden ermöglichen, konsequent zu bleiben.

Heute teile ich drei dieser Prinzipien mit dir.

Prinzip #1: Die Freude am Training

Der entscheidende Faktor, der mich damals von den Sportarten abgehalten hat, war der Mangel an Freude. Freude ist natürlich subjektiv und für jeden anders definiert. Meine persönlichen Zutaten für Freude sind:

  • Abwechslung

  • Die Möglichkeit, etwas Neues zu lernen

  • Eine gewisse Herausforderung, die persönliche Weiterentwicklung ermöglicht

  • Die totale Hingabe

  • Die Absicht, dies für mindestens zehn Jahre zu tun und die Sportart zu "meistern"

In den letzten zehn Jahren war es CrossFit, und in dieser Zeit habe ich nicht nur 85 kg abgenommen, sondern auch erstaunliche sportliche Fortschritte erzielt.

Ich habe gelernt, den Ring Muscle-up zu beherrschen, das doppelte Körpergewicht im Back Squat zu stemmen, einen 200-kg-Deadlift zu bewältigen, einen 120-kg-Clean & Jerk zu schaffen und meine Grenzen immer wieder erweitert.

Die nächsten zehn Jahren widme ich mich nun dem Brazilian Jiu Jitsu.

Prinzip #2: Einfachheit als Schlüssel zur Konsequenz

Es klingt simpel, ist aber oft vernachlässigt: Um konsequent zu sein, müssen gewisse Grundvoraussetzungen erfüllt sein.

Bevor ich mich dem Brazilian Jiu Jitsu verschrieben habe, habe ich mir folgende Fragen gestellt:

  • Welche BJJ-Schulen sind in meiner Nähe und mit dem Fahrrad in maximal 10-15 Minuten erreichbar?

  • Gibt es ausreichend Kursangebote, die ich in meinen Alltag integrieren kann?

  • Wie ist die Ausstattung und das Gym vor Ort? Ist es sauber?

  • Wie gestaltet sich das Training?

  • Wie werde ich von den Coaches empfangen?

  • Legen die Coaches Wert darauf, sich die Namen der Mitglieder zu merken?

  • Zeigen die Coaches echtes Interesse an der Weiterentwicklung jedes Einzelnen?

  • Wie ist das soziale Umfeld im Gym? Anonym oder einladend?

  • Welche Kultur herrscht im Gym?

  • Wie ist das Preis-Leistungs-Verhältnis?

All diese Punkte waren für mich Voraussetzungen, um mich anzumelden. Dabei hatte nicht jeder Punkt den gleichen Stellenwert.

Ich wäre bereit gewesen, etwas längere Anfahrtswege in Kauf zu nehmen und etwas mehr Geld zu investieren, wenn Betreuung, Coaching und Gymkultur exzellent waren.

Für viele ist die Zeit der wichtigste Faktor, doch meiner Meinung nach ist das ein Fehler.

Die Konsequenz muss nachhaltig und in den Alltag integrierbar sein.

Ich habe oft erlebt, dass Mitglieder zu "ungünstigen" Zeiten ins Training gekommen sind oder längere Anfahrten auf sich genommen haben, um an meinen Kursen teilzunehmen.

Stelle dir also die Frage: Was muss für dich gegeben sein, damit du deinem Training ungerne fernbleibst?

Prinzip #3: Geh durch die Tür und tauch auf.

Wir alle kennen diese inneren Diskussionen: Soll man zum Training gehen oder lieber ausruhen? Der innere Schweinehund, Muskelkater, Müdigkeit, anstrengende Wochen, familiäre Verpflichtungen, Arbeit und tausend andere Gründe.

In diesen Momenten gewinnt oft die Ausrede. Wir alle haben schon einmal ein Training ausgelassen und uns anschließend schuldig gefühlt.

Als CrossFit-Trainer habe ich immer zu meinen Teilnehmern gesagt:

“Dein Ziel ist es nicht zu trainieren. Dein Ziel ist es, zur Tür zu gehen und zu erscheinen. Der Rest passiert dann von alleine.”

Aufstehen von der Couch, die Sporttasche packen, die Schuhe anziehen, die Tür öffnen, zum Auto gehen, losfahren, im Gym ankommen, umziehen und mit dem Aufwärmen beginnen – jeder dieser Schritte verkörpert das Prinzip "Geh durch die Tür und tauch auf."

Das waren einige meiner persönlichen Prinzipien, die mir geholfen haben, konsequenter beim Training zu sein.

Zurück
Zurück

Teil #2: Die Reise zum ersten Push-up

Weiter
Weiter

Teil #1: Die Reise zum ersten Push-up